Aufreger der Woche – Was ist ein Hundeleben wert?

unbenannt

Hallöchen ihr Lieben Heute schreibe ich einmal zu einem etwas ernsteren Thema, das mich vor einigen Tagen sehr aufgewühlt hat. Es ging um einen privaten Spendenaufruf bei Facebook, um eine Operation eines jungen ehemaligen Straßenhundes zu finanzieren. Ich persönlich finde es großartig, dass es Menschen gibt, die Himmel und Hölle in Bewegung setzen um einem Lebewesen ein schöneres Leben mit mehr Lebensqualität zu schenken. Leider gibt es aber auch Menschen, die das absolut nicht nachvollziehen können und regelrecht dagegen protestierten dem Tier – in diesem Fall dem Hund – zu helfen. Unter dem besagten Post sammelten sich auf einmal Kommentare von nicht gerade tierfreundlichen Herrschaften, die darauf plädierten den Hund einzuschläfern oder meinten den Verfasser des Spendenaufrufs zu beschimpfen und mit Sätzen wie „Du bist doch krank, das ist nur ein Hund!“ oder „Die OP kostet mehr als das Tier wert ist!“ abzustempeln. Das hat mich wirklich sehr erschüttert und ich wusste in diesem Moment nicht wirklich ob ich entsetzt, traurig oder wütend sein sollte. Wie kann man sich das Recht heraus nehmen, über den Wert eines anderen Lebewesens entscheiden zu wollen? Errechnet man den Wert des Lebens jetzt etwa schon anhand des Kaufpreises oder an der Adoptionsgebühr? Ich hoffe, dass es niemals so weit kommen wird! Einem Lebewesen dem andere helfen wollen, weil es mit etwas Hilfe ein schöneres Leben haben könnte, den Tod zu wünschen finde ich wirklich furchtbar. Was aber mindestens genauso schlimm ist, ist indirekt zu sagen, dass alles, was nicht von menschlicher Gestalt ist, minderwertig ist. Dieses Statement finde ich absolut entsetzlich. Mir fallen so viele Dinge ein die ich solchen Menschen gerne einmal an den Kopf werfen würde. Allerdings möchte ich hier nur belehren und sagen, dass es jedem seine eigene Entscheidung ist ob man helfen möchte oder nicht. Dass es jedem seine eigene Entscheidung ist, wie viel Geld man in die Hand nehmen möchte, um seinem eigenen oder anderen Vierbeinern zu helfen. Vor allem aber, dass man niemanden dafür verurteilen, geschweige denn beschimpfen sollte, wenn jemand große Summen bezahlen möchte um ein Tierleben zu retten oder dessen Lebensqualität zu verbessern – auch nicht wenn derjenige dritte um Hilfe bittet. Niemand wird persönlich dazu gezwungen und es bleibt auch jedem frei welche Meinung man zu diesem Thema hat. Aber wie sagte Klopfer in Disney’s Bambi so schön? „Wenn man nichts nettes zu sagen hat, soll man den Mund halten!“ und so hätten es die Herrschaften unter dem besagten Post meiner Meinung nach aus besser getan. Kritik kann man immer und überall äußern und es gibt eigentlich auch kein Thema an dem es nichts zu kritisieren gibt. Jedoch sollte man darauf achten, wie man es verpackt. Denn in diesem Fall spricht man über ein Lebewesen mit Seele, Gefühlen und Verstand. Aber auch sonst sollte man bedenken, dass am anderen Ende der Leitung immer ein Mensch mit Gefühlen sitzt, dem das kritisierte Thema um einiges wichtiger ist, als es einem selbst erscheint.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Würdet ihr – wie ich auch – große Summen aufbringen, um eurem Tier zu helfen? Und was haltet ihr von derart negativen Reaktionen auf solch einen Spendenaufruf?

18 Kommentare zu „Aufreger der Woche – Was ist ein Hundeleben wert?

  1. Liebe Chrissey, liebe Kaya,

    ach was soll ich dazu schreiben? Es gibt einfach bösartige Menschen auf der Welt. Wieso wird ein Leben über das andere gestellt? 😦
    Ich glaube Wut, Trauer, Schock – das sind die Gefühle die man bei sowas einfach fühlt. Ich finde es selber schockierend, wie manchmal mit Tieren umgegangen wird. Aber auch traurig und bin gleichzeitig wütend.

    Du hast schon recht. ♥ Ich hoffe dem Hund konnte geholfen werden.

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  2. Liebe Chrissey, hier am Stadtrand von Worms haben wir einen kleinen Gnadenhof, auf dem einige alte Pferde, Esel, Schafe, Ziegen und etliche Kleintiere ihren Lebensabend verbringen dürfen. In der Stadt hatte ich (das war noch vor der Hirnblutung, also vor 2011) Spenden für Unterstände gesammelt, damit die Pferde und Esel auf den Koppeln sich vor Sonne und Regen schützen konnten. Auch im Blog bat ich um Spenden, die zu meiner Freude und Rührung reichlich flossen. (Die Unterstände stehen immer noch dort auf den Koppeln.) Damals war ich noch bei XING vertreten und bat auch dort um Spenden. Ein Mann schrieb, man solle doch „die Viecher einfach abknallen“. Das schockierte mich damals sehr. Es gibt solche armen Menschen – da müssen wir einfach tief durchatmen und weiter machen. (Ich weiß aber, dass ich nachher unseren kleinen Mausebären unbarmherzig durchknutschen werde – den besten und wunderbarsten Hund der Welt! (Anwesende natürlich ausgenommen, hihi) Übrigens: Die Besitzerin des Gnadenhofes hat ihn uns vermittelt… So bekommt man Gutes zurück!

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    1. Wow, Hut ab vor so viel Engagement! Ich finde das großartig wie sehr du dich eingesetzt hast. Und ja, du hast recht! Solche Menschen sind einfach nur arm. Denen kann man nicht mehr helfen. Aber wie du schon sagtest – wenn man Gutes tut bekommt man es auch zurück. 🙂 In deinem Fall in Form eines Hundes. 🙂
      Liebe Grüße an euch!

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  3. Hallo,

    ich bin bekennender Facebook Gegner und dein Post bestätigt mich wieder darin. Sicher, jeder hat das Recht seine Meinung zu äußern, aber sich hinter Spitz- oder Fakenamen zu verstecken und dann seinen Mund aufzumachen, ist schon feige. Willkommen in der Realität, seid ihr hier auch so mutig?
    Liebe Chrissey, ich finde es super wie du dich engagierst und stehe da voll und ganz hinter dir. Wir dürfen nicht aufgeben, getreu dem Motto „Wenn die Klugen immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt!“

    Liebe Grüße
    Anja und Hund Nico

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    1. Hallo Anja, vielen Dank für deinen lieben Kommentar! 🙂 Mittlerweile bin ich auch kein großer Freund von Facebook mehr und nutze es eigentlich hauptsächlich nur noch für den Blog. Bin da auch absolut deiner Meinung was das verstecken hinter Pseudonymen angeht. Viele denken sie sind zu 100% anonym und können raushauen wonach ihnen gerade ist. Dass das aber nicht so ist verstehen nur wenige. Traurig wie doof manche sind! Aber wie du schon sagst.. „wenn die Klugen immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt!“ also.. weiter machen! 🙂
      Liebe Grüße an euch zwei

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  4. Ich muss da ehrlich sein, natürlich liebe ich mein Tier über alles und ich bin bereit viel dafür zu zahlen. Aber ich habe da meine Grenzen. Eine Freundin von mir hat einen Aussie der sehr krank wurde, der Hund kostete innerhalb eines Jahres gute 9.800 Euro und sie hat sich dafür bei Familie, Freunden und für die nächsten Rechnungen auch bei der Bank verschuldet. Die Ärzte machten immer Hoffnung das es mit dieser neuen Behandlung besser wird usw. Wurd es aber nicht. Letztenendes musste man das Tier ein halbes Jahr später doch einschläfern weil er nicht mehr schmerzfrei gehen konnt. Das ganze ist nun 4 Jahre her und die Schulden immernoch nicht bezahlt, die Lebensquali ein wenig am Boden. Ich würde das für mich, wo noch Kinder im Spiel sind nicht wollen. Ich könnte allein von meiner Lebenseinstellung nur Summen zulassen die für mich in abehbarer Zeit stemmbar wären. Das mein Hund für mich viel mehr Wert ist steht für mich ausser Frage, aber ich darf einfach in solchen Entscheidungen meinen realismus nicht verlieren. Und ich hab für mich immer gesagt, ich möcht nicht das ein Tier leidet, Versuchskaninchen von Ärzten wird oder oder.
    Negative Reaktionen zu irgendwelchen Aufrufen kann ich überlesen. Ich muss aber auch sagen, ich überlese meist den ganzen Aufruf. Freue mich aber auch tolle gut ausgegangene Geschichten zu sehn und zu sehn das es Menschen gibt die sich da reinhängen. Ich helfe gern hier vor Ort aus mit Futterspenden und Co, aber eben nicht übers große weite Netz. Das ist mir zu anonym und in vielen Teilen zu unehrlich und undurchsichtig. Für wen und was ich so spendenaufrufe seh find ich fast Irre. Meine Nachbarin verkauft immer Flohmarktsachen, Hundekekse und Co für ihre Herzensorganisation in Griechenland und da sie selbst hinfliegt und Fotos schickt, bekommt auch sie gern was von mir.
    lg Becki

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    1. Also ich muss sagen ich kann deine Einstellung gut verstehen. Und ich denke wenn ich Kinder hätte, könnte ich (je nach Alter der Kinder) auch nicht den Hund Priorisieren. Weil sowohl Hund als auch Kinder sind Lebewesen, die darauf angewiesen sind, dass man sich um sie kümmert, die sich nicht selbst helfen könnten. Aber ebenso würde ich das auch bei 2 Kindern handeln.
      Für mich wäre aber auch so etwas mit sonst was für Behandlungen zu viel, je nach Alter des Hundes. Und würde mir eher noch ne 2. Meinung einholen, weil jede Behandlung ja auch Anstrengung ist für den Hund. Und es geht immer noch darum was Lebensqualität für den Hund ist.

      Was das spenden angeht, kann ich das sehr gut nachvollziehen, dass das Netz dir zu anonym ist. Ich selber, unterstütze auch nur den Tierschutzverein über den ich meinen eigenen Hund bezogen habe, weil ich dadurch auch guten Einblick in die Arbeit hatte, die dieser Leistet. Und ich spende auch lieber Zqweckgebunden oder Sach/Futterspenden.

      Und die Hautpsache ist ja, dass man noch in den Spiegel (und natürlich in die Augen seines Tieres) schauen kann und hinter seinen Entscheidungen stehen kann.

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  5. Sowas Herzloses ist absolut das Letzte. Zumal es ja auf vollkommen freiwilliger Basis passiert, ob man was spendet und unterstützt. Klar, da gibts (finanzielle) Grenzen. Aber dass direkt alle Nicht-Tierliebhaber laut aufschreien müssen…
    Vielleicht muss man einfach akzeptieren, dass nun mal nicht alle Menschen von vornherein empathisch sind und (mit dem Hund und den Besitzern) mitfühlen können.
    Aber schön, dass hier gescheite Menschen da sind, die auch reflektiert darüber nachdenken, was sie schreiben!

    Liebe Grüße.

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    1. Genau das ist der Punkt, der mich auch mit am meisten gestört hat! Es wird ja niemand gezwungen. Wer etwas geben möchte, der gibt etwas dazu. Wer nichts geben möchte, der lässt es eben bleiben. Aber nur weil man kein Verständnis dafür hat, den Betroffenen mit bösen Kommentaren noch mehr runter ziehen? Finde ich unter aller Würde! Aber daran wird sich wohl in Zukunft nichts ändern. In Facebook fühlen sich nun einmal viele dazu berechtigt, unüberlegt ihre „Meinung“ zu verbreiten – ohne Rücksicht auf Verluste. Bleibt zu hoffen, dass weiterhin ein paar Menschen dazwischen sind die, wie du schon sagtest, denken bevor sie tippen. 🙂
      Liebe Grüße

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    1. Genau so sehe ich das auch Achim! Nur weil Tiere einem selbst nichts bedeuten, heißt das ja schließlich nicht, dass sie dem Gegenüber auch nichts bedeuten. Schweigen wäre da bei manchen wirklich am meisten angebracht!
      Liebe Grüße

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  6. Ich würde alles Geld der Welt was ich habe in die Hand nehmen, wenn etwas mit meinen geliebten Vierbeiner wäre. Da spielt Geld keine Rolle. Und ich finde es absolut toll, dass mehrere Menschen das so sehen und da sogar solche Aktionen starten. Ich kann es absolut nachvollziehen. Ich akzeptiere, dass es Menschen gibt, die dies nicht verstehen bzw die Leidenschaft nicht teilen können, aber abwertende und beleidigende Kommentare sind absolut unnötig und sinnlos… Eigentlich arme Menschen… Sie wissen gar nicht was sie verpassen…. Aber dann sollen sie doch bitte einfach schweigen.

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  7. Ich bin Studentin und habe vor 3 Jahren einen kleinen Hund aus Spanien adoptiert. Meine Lulu wurde als Welpe in einem Altglascontainer gefunden. Ich bekomme keine staatliche Unterstützung während meines Studiums und wenn mal eine höhere Tierarztrechnung ansteht, weil die Maus sich was eingefangen hat, muss ich auch zusehen wo ich bleibe. Aber ich würde nie!mals! auch nur einen cent sparen wollen, wenn es um das Wohl meines Tieres geht. Und wenn wirklich einmal etwas passiert, das ich nicht mehr alleine wuppen kann, dann würde ich nicht zögern auch nach Leihgaben oder kleinen Spenden zu fragen. Das erste was ich tun werde, wenn mein Einkommen gesichert ist (und sonst alles passt) ist, einen zweiten Hund zu adoptieren. Mein Traum wäre es, einen Hundehof zu betreiben aber das ist immer auch eine unsichere Sache. Ich bewundere Menschen, die das machen. Mein Hund begleitet mich nur einen Lebensabschnitt lang, ich ihn aber sein ganzes Leben. Es ist selbstverständlich für mich, für dieses Leben so zu sorgen, dass ich am Ende sagen kann, meinem Hund hätte es nicht besser gehen können. Ihm einen finanziellen Wert zuschreiben zu sollen treibt mir die Tränen in die Augen. Es gibt Dinge, die fallen in die Kategorie „sowas tut man einfach nicht“. Das gehört dazu.

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