4 Mythen zum Thema Zeckenentfernung und wie es richtig geht

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Hallöchen ihr Lieben Heute geht es im ein Thema, von dem wir sicher alle schon einmal betroffen waren – Zecken beim Vierbeiner. Kaya hatte bevor wir umgezogen sind ständig mit Zecken zu kämpfen. Diese hat sie meistens aus dem riesigen verwilderten Garten hinter dem Haus mitgeschleppt. Fast jeden Abend mussten wie sie absuchen und  sind dabei leider sogar fast immer mindestens ein mal fündig geworden! Seit wir umgezogen sind hatte sie aber keine einzige Zecke mehr. Woran das liegt kann ich gar nicht genau sagen. Wir vermuten aber dass es mit der Region zutun hat. Im Rheingau sind fast überall Weinberge die mit allerlei Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt werden. Eventuell senken diese Mittel auch die Zeckenpopulation – ganz genau wissen wir es aber nicht. Nun aber zurück zum Thema! Wir Hundehalter werden überall mit den ultimativen Wundermitteln gegen Zecken nahezu bombardiert. Von der Chemiekeule bis hin zu natürlichen Hilfsmitteln wie Kokosöl ins Fell reiben ist alles dabei. Zu 100% kann man sich aber leider auf keines dieser Mittelchen verlassen und so gehört man eher zu den Ausnahmen wenn man von sich und seinem Vierbeiner behaupten kann, noch nie von einer Zecke gebissen worden zu sein. Tatsächlich ist es so, dass eine Zecke schnellstmöglich entfernt jeden sollte, da sie mit ihrem Speichel gefährliche Bakterien in den Blutkreislauf abgibt. Diese können dann Borreliose und andere gefährliche Krankheiten auslösen. Doch wie entfernt man die Zecke richtig und worauf muss man achten? Letztendlich bin ich dann zu dem Ergebnis gekommen, dass im Internet tatsächlich immernoch sehr viel Quatsch an die Menschheit weitergegeben wird. Überraschung – wer hätte das gedacht? *Ironie off* Ich habe mich in einigen Foren einmal umgeschaut, ein paar Bücher durchgewälzt und sogar bei unserem Tierarzt nachgefragt um mich über dieses Thema zu informieren. Aus all diesen Methoden die ich im Internet gefunden habe, habe ich vier herausgepickt, die mich zum einen sehr schockiert haben auf was für Ideen die Menschheit tatsächlich kommt, aber auch welche, von denen ich nie gedacht hätte, dass diese gefährlich werden können.Trennerminirosé
Klebstoff
In vielen Foren bin ich auf den glorreichen Tipp gestoßen, man solle flüssigen Klebstoff auf die Zecke geben, da diese darunter Ersticken würde und man sie später mit dem getrockneten Kleber einfach entfernen könne. Das mit dem einfachen Entfernen ist die eine Sache, denn bis der Kleber getrocknet, ist hat sich der Flüssigklebstoff wahrscheinlich schon großflächig im Fell verteilt. Die Zecke selbst stirbt unter diesem Klebstoff , wenn überhaupt, sehr langsam bis gar nicht ab und selbst wenn sie durch den Kleber sterben sollte, lässt sie sich genauso schwer entfernen wie zu Lebzeiten. Generell ist es so, dass eine Zecke sich erst dann abfallen lässt, wenn sie sich komplett mit dem Blut des Wirtes vollgesaugt hat. Darüberhinaus kann es vorkommen, dass der Kleber gewisse Stoffe enthält, die die Zecke dazu „animieren“ mehr Speichel zu produzieren wodurch nur noch mehr der krankheitserregenden Bakterien in den Blutkreislauf gelangen können, von Hautreizungen bei unserem Vierbeiner ganz abgesehen.

Öl oder Benzin
Diese Methode bringt einen ähnlichen Effekt wie der Klebstoff. Es verteilt sich unkontrolliert im Fell und tötet die Zecke nicht an. Betrachtet man jetzt nur die Idee mit dem Ölivenöl ist dieser Versuch bis auf das fettige Fell absolut harmlos. Wenn ich aber sehe, dass tatsächlich vorgeschlagen wird, dem Hund Benzin ins Fell zu schmieren, finde ich das meiner Meinung nach mehr als fragwürdig und ziemlich erschreckend. Von der Wirkung auf die Haut und die Atemwege durch die streng riechenden Dämpfe ganz abgesehen. Außerdem ist es auch hier möglich, dass die Zecke anfängt mehr Speichel zu Produzieren und auch das möchten wir ja nicht, also ebenfalls Finger weg von solchen Methoden.

Zitronensaft oder Zwiebelsaft
Diese Methode gehört zu den wohl natürlichsten Versuchen eine Zecke loszuwerden, bis darauf, dass euer Hund dann aber nach Dönerbude oder WC-Stein riecht – haben diese Mittelchen aber keinen Effekt und interessieren die Zecke herzlich wenig. Es damit auszuprobieren ist also auch pure Zeitverschwendung.

Mit den Fingern packen und drehen
Oft wir geraten, die Zecke mit den Fingern so nah wie möglich an der Haut zu packen und sie dann herauszudrehen. Hierbei kann es aber passieren, dass man auf den vollgesogenen Hinterleib der Zecke Druck ausübt und so das mit Bakterien vermischte Blut, zurück in den Blutkreislauf druckt. Damit würde man dann den Hund mit noch mehr Bakterien „vollpumpen“ als wenn man die ersten beiden Methoden anwendet und somit das Infektionsrisiko noch einmal um ein vielfaches erhöhen! Das drehen vergrößert zudem minimal die Wunde und es kann vorkommen, dass der Hinterleib sich vom Rest der Zecke ablöst. Den vorderen Teil dann mit Hilfe von Pinzetten oder ähnlichem zu entfernen kann zu einer regelrechten Geduldsprobe für Hund und Halter werden und sich im schlimmsten Fall noch entzünden. Mit etwas Glück stößt der Körper diesen Teil aber ähnlich wie einen Holzsplitter ab.
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Doch wie entfernt man eine Zecke denn nun richtig und vor allem vollständig? Dafür habe ich bei unserem letzten Tierarztbesuch einmal nachgefragt und mir das ganze genau zeigen lassen.

Zuerst einmal benötigt man eine Zeckenzange, einen Zeckenhaken – wie ich ihn verwende – oder eine Zeckenkarte. Diese bekommt man schon für ein paar Euro in jedem gut sortierten Zoofachhandel, bei Amazon oder manchmal sogar in der Heimtierabteilung im Supermarkt. Eine Spitze Pinzette tut es aber auch wenn man nichts anderes zu Hause hat.

Die Zecke mit einer spitzen Pinzette oder einer Zeckenzange möglichst weit vorne (dicht an der Haut) greifen. Niemals Druck auf den vollgesogenen Körper ausüben. Anschließend müsst ihr die Zecke durch gefühlvolles Ziehen aus der Haut lösen. Leichtes Rütteln oder Hin- und Herdrehen ist erlaubt, größere Drehbewegungen in eine Richtung solltet ihr aber vermeiden. Habt ihr die Zecke erfolgreich entfernt solltet ihr die Wunde vorsichtshalber desinfizieren und noch einmal kontrollieren ob Teile der Zecke in der Haut stecken geblieben sind. Könnt ihr diese nicht nachträglich mit der Pinzette entfernen ist es wie oben bereits erwähnt meist nicht dramatisch, da der Körper diese selbstständig abstößt. Behaltet die Wunde dann aber weiterhin ein paar Tage im Auge. Geht die Rötung nach einigen Tagen nicht zurück solltet ihr aber vorsichtshalber den Tierarzt aufsuchen und einmal drüber schauen lassen.

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Hatte euer Hund schon einmal eine Zecke? Und habt ihr von dem ein oder anderen Mythos zur Zeckenentfernung schon einmal gehört oder sogar schon getestet weil man euch dazu geraten hat?

8 Kommentare zu „4 Mythen zum Thema Zeckenentfernung und wie es richtig geht

  1. Kommt immer drauf an wo wir sind. Kayla hat generell mehr Zecken als Diego. Sind wir am See oder wandern um die Spree, bekommen sie zusätzlich das Spray von cd-Vet drauf. Ansonsten versuchen wir es dieses Jahr nur mit Schwarzkümmel-Öl. Hauptsache keine Chemie.

    Wie kann man nur auf die Idee kommen da Klebstoff, Öl oder sogar Benzin auf den Hund zu träufeln…? Wie beschränkt sind die denn?? Das Einzige was sie damit erreichen ist entzündete Haut und eine Zecke die im Todeskampf alles absondert was geht. Und genau das wollen wir doch vermeiden…

    Zeckenzeit

    Liebe Grüße, Frauke

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    1. Bei uns klappt es mit dem Kokosöl meist ganz gut. 🙂 Mittlerweile brauchen wir es aber so gut wie gar nicht mehr. Bin da ganz deiner Meinung. Die meisten „Tipps“ aus einigen Foren waren einfach nur durch und durch blöd! Kann nicht nachvollziehen, wie man denken kann, dass sowas ernsthaft funktioniert… da kann man wirklich nur den Kopf schütteln!
      Liebe Grüße 🙂

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  2. Koa zieht die elenden Viecher zum Glück nicht so an. Darüber bin ich wirklich froh. Letztes Jahr hatte sie eine direkt am Auge sitzen, das brauch ich echt nicht nochmal 🙄
    Viele Grüße, Maike

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    1. Da habt ihr aber Glück. Ich habe mal gehört, dass das mit der Fellfarbe zusammenhängen soll… Je heller der Hund, desto mehr Zecken. Ob das aber nicht auch nur ein Ammenmärchen ist, kann ich nicht sagen – ist ja auch wurscht. ‚:D Seid froh, dass ihr weitestgehend davon verschont bleibt. 🙂 Am Auge ist wirklich eine unangenehme stelle, da hatte Kaya auch schon eine. Die letzte jetzt saß am Hals etwas unter dem Kinn. Genau da, wo das Halsband sitzt damit es sich schön entzünden kann… 😦 Total überflüssig diese nervigen Blutsauger!
      Liebe Grüße

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  3. Da bleibt einem ja die Spucke weg, aber mich wundert nix mehr. Die Personen die so etwas mit Ihrem Hund machen, sind genauso verrückt bei Ihrer eigenen Gesundheit. Sehe ich jeden Tag, ist wirklich erschreckend auf was für sinnlose Ideen Menschen kommen.
    Was das Thema Zecken angeht, merken wir schon, Regions Unterschiede. So finde ich die deutsche Zecken Karte ganz interessant. Da war uns ganz schnell klar, warum wir bei einem Waldspaziergang in Bayern 15 Stück hatten und bei uns zu Hause vielleicht eine in einer Woche. Aber wenn wir die dummen Viecher haben dann immer anstellen die Gemein sind. Direkt neben dem besten Stück oder auf seiner Männlichkeit aber unser super Treffer, was direkt neben der Nase. Er war begeistert und wollte ständig mit der Pfote mithelfen. Hat uns echt den letzen Nerv geraubt, das dumme Ding.

    Liebe Grüße

    Eva und Kylar

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