Hallöchen ihr Lieben. ♥
Kaya ist nun am 24. November auf den Tag genau drei Jahre bei uns. Drei Jahre in denen eine Menge passiert ist und in denen sie auch unheimlich gut entwickelt hat. Ich möchte euch heute ein bisschen erzählen wie sich Kaya’s Verhalten bezüglich des Suchens nach Nähe zu Herrchen und Frauchen in diesen drei Jahren verändert hat. Vielleicht kann ich ja dem ein oder anderen damit auch ein wenig ermutigen einen schüchternen oder ängstlichen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren, der auf den ersten Blick die Nähe zu Menschen meidet. Denn auch diese Hunde können ihr Verhalten um 180° drehen und sich zu richtigen Schmusebacken entwickeln.
Wie bereits erwähnt begann alles im November 2014. Als wir Kaya abholten war sie, im Vergleich zu jetzt, zum Einen natürlich nahezu winzig und zerbrechlich aber auch extrem schüchtern und schreckhaft. Die erste Woche ließ sie sich nicht gerne anfassen und duckte sich weg, egal wie vorsichtig man die Hand nach ihr ausstreckte – um sie zum Beispiel anzuleinen. Die erste Angst legte sich aber relativ schnell und sie wurde ein wenig zutraulicher, zuckte aber immer noch zusammen, wenn man sich schnell bewegte. Nach gut einem Monat Eingewöhnungszeit ließ sie sich dann endlich anfassen, ohne sich zu erschrecken oder mir zu signalisieren, dass sie Angst vor meiner Hand hat. Ich möchte gar nicht wissen, welche schlechten Erfahrungen sie in ihrem Leben machen musste, bis sie endlich zu uns kam. Setzte man sich auf der Couch aber neben sie, stand sie nach kurzer Zeit auf und legte sich weg. Ihr war die Nähe also immernoch ziemlich unangenehm auch wenn sie meine Hand nicht mehr mit etwas negativem verknüpfte.
Als die ersten sechs Monate nach ihrem Einzug verstrichen waren, konnte ich wieder eine Verbesserung feststellen. Dann endlich konnte man sich auf der Couch neben sie setzen, ohne dass sie das Weite suchte. Für mich war das zu diesem Zeitpunkt schon ein verdammt großer Schritt nach vorne den wir bis dahin mit ihr gemacht hatten. Zwar war sie sonst sehr auf mich und meinen Freund fixiert, aber beim ruhen oder schlafen wollte sie immer für sich sein. Nach einem dreiviertel Jahr bei uns fing sie dann langsam aber sicher an die Nähe zu Herrchen und Frauchen zu suchen. Saß einer von uns auf der Couch, setzte sie sich zu uns. Allerdings hielt sie immer einen winzigen Sicherheitsabstand, sodass sie uns mit keiner Haarspitze berührte. Ich weiß noch, dass ich mich damals freute wie ein Schneekönig, als sie sich das erste Mal neben mich setzte ohne, dass ich sie vorher mit ein paar Leckerli locken musste, damit sie für zwei Sekunden sitzen bleibt. Bei diesem Stand blieb es dann lange Zeit.
Erst als sie ungefähr 2 Jahre alt war, startete sie regelmäßig Versuche die Nähe zu uns zu suchen. In diesem Fall bedeutete das, dass sie sich auf dem Sofa mit auf die Decke legte, mit der ich mich zugedeckt hatte – immer angelehnt an meine Beine. Die Freude bei mir war riesig, als ich merkte, dass wir weiter Fortschritte machten. Viele denken sich nun vielleicht, dass das ganze sich bis zu diesem Zeitpunkt schon relativ lange hingezogen hat. Das mag auch gut möglich sein. Allerdings hielt ich es für die beste Methode ihr Zeit zu geben und sie selbst entscheiden zu lassen, wann sie bereit dazu ist zu uns zu kommen. Das ganze mit Training aufzubauen oder gar zu erzwingen erschien mir persönlich als falsch. Wenn sie sich nicht dafür entschieden hätte, irgendwann die Nähe zu uns zu suchen, hätten wir es genauso akzeptiert. Nicht jeder Hund ist schließlich ein Schmusehund.
Die Momente, in denen Kaya sich zu mir legte, folgten mit der Zeit dann immer in kürzeren Abständen. Seit sie drei Jahre alt ist gehört es zu unserem abendlichen Ritual, dass sie sich zu mir auf die Couch legt und mit mir ausgiebig kuschelt. Sie kann sich gar nicht nah genug an mich herandrücken und startet manchmal sogar mehrere Versuche ob es nicht vielleicht doch eine Möglichkeit gibt, sich noch dichter an mich heranzukleben. Sobald ich mich auf die Couch lege klettert sie hinterher und fordert es richtig penetrant ein, dass ich ihr doch endlich ein bisschen Platz mache, damit sie sich dazulegen kann. Für mich persönlich ist es ein wunderschönes Gefühl, denn ich merke, dass Kaya sich richtig darauf freut sich zu mir zu legen und geknuddelt zu werden. (Herrchen darf sich natürlich auch dazu gesellen! ♥) Diese Momente möchte ich um nichts in der Welt mehr missen und ich bin froh, zu sehen, dass unsere Geduld ihr gegenüber nun belohnt wird. ♥
Sind eure Hunde (mittlerweile) auch solche Kuschelfüchse? Oder mögen sie das überhaupt nicht?
Liebe Kaya und liebe Felllose,
mein Freund und ich haben Ende April einen damals 11 Monate alten Podenco-Rüden aus dem spanischen Tierschutz geholt. Duke ist jetzt also fast ein halbes Jahr bei uns.
Als wir ihn abgeholt haben, lief er innerhalb von 15 Minuten gerade mal einen Meter, zitterte wie Espenlaub- alles war gruselig, zu viel und das kleine Sensibelchen völlig überfordert.
Den ersten Abend verbrachte er fast vollständig in seinem Bett, am zweiten lag er bereits auf meinem Schoß, am dritten Abend freute er sich so auf’s Kuscheln, dass er mir fast in die Nase gekrochen ist und das ist auch heute noch so und ich bin froh, dass der kleine Mann so viel Vertrauen hat.
Bei Fremden ist das wieder ganz was anderes. Noch heute lässt er sich von einigen Kollegen, die er praktisch täglich sieht nicht anfassen, andere springt er völlig begeistert an. 😀
Generell bin ich froh darüber, dass er bei anderen Leuten immer sehr vorsichtig ist, manchmal ist es aber etwas schwierig. Vor allem, wenn wir ihn mal in die Betreuung geben müssen. Das ist für ihn purer Stress- da bleibt er lieber bis zu 7 Stunden allein zu Hause. Aber wir arbeiten dran… 🙂
Ich würde mir immer und jeder Zeit wieder einen Tierschutzhund holen und Duke ist für uns auch die beste Ergänzung unserer kleinen Familie. Auch wir haben noch unsere Baustellen, aber arbeiten kontinuierlich und in kleinen Schritten daran. ❤
Ich wünsche euch weiterhin alles Gute mit eurer kleinen Fellnase.
Liebst,
Rika & Duke
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Sehr schön geschrieben! Ich kann bei Nala mit zunehmenden Alter auch feststellen, dass sie verkuschelter wird. Wir genießen das sehr! LG Carina
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Bei und war es ähnlich, wie bei euch. Jetzt ist Boerne seit 3,5 Jahren bei uns und er hat lange gebraucht, bis er so richtig kuscheln wollte. Inzwischen liebt er es sehr, auf die Couch zu klettern und sich zwischen uns zu legen. Wir wissen leider nicht genau, was er in Rumänien alles erlebt hat, aber wir sind sehr froh, dass wir uns für ihn entschieden haben 🙂
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Manchmal ist es denke ich besser, wenn man nicht genau weiß was der arme Vierbeiner erlebt hat, bevor man ihn aufgenommen hat. Mich persönlich macht so etwas dann immer sehr wütend und ich schäme mich fremd für diese scheußlichen Menschen, die Tieren schreckliche Dinge antun. Und wenn die Erinnerungen die der Hund mit seinem neuen lieben Besitzer sammeln kann toll sind, werden die alten schlechten Erinnerungen immer mehr verblassen! 🙂
Liebe Grüße
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Ich find’s super, dass ihr euern Weg gefunden habt und Kaya ihre Zeit gegeben habt. Und wenn man eure Beiträge liest, merkt man einfach, dass das alles genau richtig war.
Rosi ist z.B. Menschen gegenüber aufgeschlossen… sehr aufgeschlossen (wenn sie dürfte, würde sie jeden anspringen 🙈)… aber alles andere war halt neu: von Treppen über Busse, Laub, ach so vieles… und deshalb wurde die ersten Tage gar nicht und dann nur einmal am Tag gepullert… aber das haben wir auch geschafft… und es war einfach schön, dass man ihr alles zeigen konnte und sie einem immer mehr vertraut hat… nun ist ein Jahr um und ich glaube, wir sind auch auf einem guten Weg… ich freue mich darauf was noch kommt und bin gespannt wie eng wir noch zusammenwachsen. *siamesische Zwillinge* 😉
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Das freut mich sehr, so etwas von jemand außenstehendem zu hören, danke dir! 🙂
Ich finde es immer schön wenn man den Hund dabei beobachten kann, wie er durch einen selbst immer neue Fortschritte macht. Das gibt einem selbst einfach ein ganz tolles Gefühl. Ich bin mir sicher, dass ihr noch viele weitere Hürden gemeinsam meistern werdet. Und wenn Rose ihre Angst vor etwas heute nicht verliert… dann eben morgen – oder übermorgen. 🙂
Liebe Grüße an euch
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