Das Gassi-Outfit-Klischee

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ACHTUNG! Dieser Beitrag kann spuren von Sarkasmus, Ironie und überspitzten Darstellungen enthalten. Wer „haten“ möchte oder heute schlecht geschlafen hat, klickt am besten auf das rote X. Danke!

Hallo ihr Lieben! Der ein oder andere hat es vielleicht über Facebook mitbekommen – ich habe tatsächlich die Frechheit besessen, mich über das „typische“ Gassioutfit auszulassen. Mein Gedanke, das ganze in einen kurzen Facebookpost zu packen und damit mit dem Klischee aufzuräumen ist leider auf ganzer Linie gescheitert. Deshalb habe ich mir gedacht ich versuche es hier in aller Ruhe noch einmal, damit jeder versteht, was ich eigentlich sagen wollte. Um den meisten schon einmal den Wind aus den Segeln zu nehmen: Ja, jeder darf vor die Tür gehen wie er es möchte und ich verurteile auch niemanden aufgrund seines Kleidungsstils oder generell dem äußeren Erscheinungsbild!

Allerdings stolpere ich immer wieder über Blogbeiträge, in denen das Klischee bedient wird: Alle Hundehalter tragen grundsätzlich Gummistiefel und schmutzige Trekkinghosen, machen sich nicht die Haare und schminken ist sowieso total verpönt. Dass es auch eine schöne (teure) Handtasche anstatt einer Bauchtasche oder eines Rucksackes sein kann, steht sowieso außer Frage. Mal ernsthaft Leute… warum? Für Menschen die keine Tiere halten, drängt ihr damit automatisch jeden Hundehalter in eine Schublade, in die er vielleicht gar nicht gesteckt werden will! Es gibt auch genug Leute – wie ich zum Beispiel – die auch gerne mal im weißen Sommerkleid und mit Ballerinas gassi gehen. Wieso auch nicht? Der Hund rennt schließlich wie vom Hafer gestochen durch den frisch gepflügten Acker oder badet in einer Pfütze, nicht ich! Sollte man doch mal was abbekommen: die Waschmaschine regelt das! Warum also extra umziehen?

Dass es in gewissem Gelände besser ist, feste Schuhe und eine Hose zu tragen ist mir bewusst. Aber es ist nun mal keine Pflicht. Stinknormale Sneaker, die Jeans die man ein paar Stunden vorher noch auf der Arbeit getragen hat oder bei Regen ein paar gesellschaftstaugliche Gummistiefeletten tun es auch. Es muss nicht immer das Gummistiefelmodell „Bauer Eckhard vom Aussiedlerhof“ sein! Es sei denn man möchte es dem Hund gleich tun und von einer Pfütze zur nächsten springen – dann macht das natürlich Sinn. Aber wenn jemand normale Freizeitschuhe tragen möchte, weil der Weg sowieso asphaltiert ist… warum um Himmels Willen denn nicht? Geschmäcker sind verschieden und jeder hat seinen eigenen Stil den er vielleicht auch beibehalten möchte, wenn er sich einen oder mehrere Hunde anschafft.

Nicht automatisch jeder Motorradfahrer trägt einen Ganzkörper-Motorradanzug. Nicht jeder Autobastler rennt mit ölverschmiertem Blaumann durch die Gegend. Nicht jeder, der zu Hause Hühner hält (wir haben übrigens vier Wachteln) hat immer eine Mistgabel und eine Schubkarre dabei und nicht jeder Gärtner rennt mit Gartenhandschuhen, Strohhut und Gieskanne zur Tür, wenn es klingelt. Und das bekannteste von allen: Nicht jede Blondine ist blöd!

Was ich versuche euch zu sagen ist lediglich, dass jeder Mensch einen individuellen Stil hat und man einen guten Hundebesitzer nicht daran erkennt, ob er gestylt gassi geht oder es ihm egal ist, was er gerade trägt. Ich trage was mir gefällt und nicht was mir als am „praktischsten“ erscheint. Ob das im Nachhinein eine gute Idee war, sei mal dahingestellt aber wie schon gesagt.. Die Waschmaschine regelt das! Wenn man Spaß daran hat sich zurecht zu machen ist das genauso zu akzeptieren wie wenn man es nicht tut und kein Grund mit dem Finger auf andere zu zeigen. Klischees braucht kein Mensch und wenn jemand sich nur als guter Hundebesitzer identifizieren kann, wenn er schmutzige Kleidung und ein Vogelnest auf dem Kopf trägt – bitteschön. Kann man so machen, muss man aber nicht. Wir haben zwar alle die selbe Leidenschaft – Hunde – sind aber dennoch von Grund auf verschieden und das ist auch gut so! Den perfekten oder typischen Hundehalter erkennt man eben nicht an der Kleidung, der Frisur oder weiss Gott was.

Und jetzt dürft ihr mich gerne wieder in der Luft zerfetzen wie eine nasse Zeitung am matschigen Wegesrand einer verregneten Gassirunde!

5 Kommentare zu „Das Gassi-Outfit-Klischee

  1. Hallöchen,

    wie ich auch schon auf Facebook geantwortet habe ist es doch echt schnuppe, was man trägt. Ich bin und war immer schon eher der sportlich-legere Kleidungstyp und das setzt sich überall fort. Beim Gassi bin ich gerne bequem und praktisch angezogen. Da ich im Büro oft auch das gleiche trage, wie beim Gassi, muss ich mich dafür nicht extra umziehen – einzige Ausnahme: meine Kleidung für den Protokolldienst. Die sollte noch ein bisschen halten und da Shiva ein ausgesprochen trampeliger Hochspringer ist, leiden die weißen T-Shirts sehr unter ihr. Aber Jeans, T-Shirt und Sneakers bilden meine Hauptgarderobe. Ich habe definitiv mehr Schwierigkeiten was für festliche Anlässe zu finde, als für den Hundeplatz oder die Freizeit.

    Da mich Umhängetaschen immer schon gestört haben, weil sie mit der Kamera kollidieren, trage ich beim Gassi eben auch keine Handtasche, sondern einen Rucksack oder die Bauchtasche (die aber ausgesprochen niedlich ist).

    Aber… ich gehe durchaus mit einer gestylten Frisur (muss ich – sonst bin ich bei meinen wuschligen Haaren Modell Vogescheuche) und auch mal geschminkt zum Gassi (wenn ich von der Arbeit komme oder später noch was vorhabe).

    Du siehst, es gibt sie – die Mischtypen. Ich laufe weder wie der letzte Horst rum, noch takle ich mich auf. Ich gehe ganz normal, wie ich sonst auch rumlaufe zum Gassi. Nur kann es sein, dass eine Jeans, die bereits Pfotenspuren trägt, beim Gassi noch einen Einsatz bekommt, aber für die Arbeit oder das Einkaufen nicht mehr taugt.

    Grüßle
    Sandra

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  2. Ich trage tatsächlich IMMER Rock oder Kleid.
    Egal ob zur Wasserarbeit oder zum Regentag in einem morastigen Ackerweg.
    Dazu passende Gummistiefel oder auch mal Flip-Flops, passend dazu.
    Zwar darf man nicht genau hinschauen, denn Matsch, Dreck oder Sabber hängt permanent irgendwo, aber stylish ist es sogut wie immer.
    Insofern 😃 und 👏 für diesen Artikel.
    LG Danni und die Setterjungs

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  3. Haha, ich hab es bei FB nicht gesehen aber jetzt bin ich ganz neugierig drauf. Ich weiß gar nicht wo ich mich einordnen soll. Ich trage unter der Woche wirklich eher Pulli, Trekkinghose und Turnschuhe. Meine Haare sind immer gemacht und eigentlich bin ich immer zumindest etwas geschminkt. Aber 5 Tage die Woche eben Trekkinghose. Ich bin Dogwalker, was soll ich mich da schick anziehen. Es hält keine Stunde sauber. Taschen müssen praktisch sein, wobei ich die von Wild Hazel da auch sehr hübsch finde.
    Am Wocheneden, geh ich so raus wie ich mag. Das kann echt alles sein. Deshalb würd ich mich nun gar nicht angesprochen fühlen. Drüber nachgedacht welcher Typ ich nun bin hab ich aber trotzdem. Aber ich vermute meine Bilder, egal ob Blog oder Insta geben auch ein gemischtes Bild wieder.
    Deshalb jeder wie er mag. Ich finde aber einen gewissen Pflegegrad sollte jeder haben. Nicht gemachte Haare zB mag ich auch nicht. Natürlich sollte man Leben und leben lassen, aber ehrlich, ich denk mir natürlich meinen Teil. Aber das trifft nicht nur auf Hundehalter zu. Über die mache ich mir die wenigsten Gedanken. Wenn man aber schaut wie manche zB auf einem Elternabend auftauchen, da muss ich mich wirklich wundern.
    Deshalb jeder wie er mag und wie es praktisch ist. Solang es nicht absolut ungepflegt wirkt.
    lg Becki

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  4. Ich wusste bis jetzt nicht mal, dass es so etwas wie ein gassi outfit klischee gibt 😀 ich gehe immer gestylt mit dem hund raus, weil ich einfach meine normale alltags kleidung anhabe und ja, es kommt auch vor das ich meine designer tasche dabei habe. Wenn was dreckig wird kommts halt in die waschmaschine 😀 so halte ich es auch, wenn ich mit meinem sohn auf den spielplatz gehe

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